Optionen für Ankerplatten
Im Folgenden wird ein Überblick über typische Abstandsvarianten gegeben, wie Mörtelfuge, Mutternanordnung und Spalt. Weiter unten wird die Funktion „Geschnittenes Gewinde“ erläutert, mit der sich die Lagerbedingungen des Ankers realitätsnah abbilden lassen. Diese Funktion erhöht die Genauigkeit, ohne die Rechenzeit wesentlich zu verlängern.
1. Optionen für Ankerplatten
- Mörtelfuge – Mutter nur oben:
Es kann eine Mörtelschicht mit definierter Dicke angesetzt werden. Die Anker werden nur auf der Oberseite der Platte gehalten, was ein gelenkiges Anschlussverhalten bewirkt.
- Mörtelfuge – Muttern oben und unten:
Eine Mörtelschicht mit Muttern auf beiden Seiten erlaubt eine feste Anbindung zwischen Anker und Platte.
- Abstandsmontage:
Ein vertikaler Abstand unterhalb der Platte kann definiert werden. In diesem Fall werden die Anker direkt beansprucht, ohne dass ein Kontakt zwischen Platte und Beton besteht.
Ankertypen
Dem Benutzer steht eine unbegrenzte Anzahl an Befestigungselementen zur Verfügung, die sich auch mit verschiedenen Typen innerhalb einer Platte kombinieren lassen. Weitere Informationen zu Ankertypen (einbetoniert oder nachträglich montiert) finden sich im Artikel Definition eines einzelnen Ankers.
Funktion „Geschnittenes Gewinde“
Das Kontrollkästchen in den Ankereigenschaften bestimmt, wie der Anker mit der Grundplatte verbunden wird und welches Verformungsverhalten zwischen Stahl und Beton resultiert.
Für die Bemessung nach EN 1993-1-8, Abschnitt 3.6.1 (3) wird der Widerstand von Ankern mit geschnittenem Gewinde reduziert. Diese Einstellung kann im Projektmenü aktiviert werden.
Technische Hinweise
- Bei Kopfbolzen und einbetonierten Bewehrungsstäben, die mit der Ankerplatte verbunden sind (nicht bei einbetonierten Platten), wird zwischen geschraubter (gelenkiger) und geschweißter (starrer) Verbindung unterschieden. Dies ist in der 3D-Darstellung erkennbar.
- Die Art der Verbindung zwischen Anker und Platte hat einen wesentlichen Einfluss auf den Schubwiderstand im Hinblick auf die Betonpressung.
- Die Mörtelschicht wird als Schalenelement modelliert, dessen Steifigkeit berücksichtigt wird, wobei sie inkompressibel ist. Dadurch werden lokale Spannungen realistisch auf den Beton verteilt. Dieses Modell ist gültig für übliche Mörtelschichtdicken von ca. 25–50 mm.
Nachfolgend finden Sie eine Übersichtstabelle, die die axialen und rotatorischen Randbedingungen zwischen Ankerplatte und Anker erläutert.
Diese Abstands- und Verbindungseinstellungen werden auch beim Import aus IDEA StatiCa Connection übernommen.
2. Optionen für einbetonierte Ankerplatten
Einbetonierte Ankerplatten können im Modell als Kraftübertragungselement definiert werden. Die Geometrie und Lage der Platte werden über eine Eigenschaftstabelle festgelegt, wobei zusätzliche Felder das Anlegen und Kombinieren mehrerer Ankergruppen ermöglichen.
Ankertypen:
Für jede Ankerplatte können die Anker direkt definiert werden. Es ist möglich, beliebig viele Anker zu setzen und auch verschiedene Typen innerhalb einer Platte zu kombinieren. Weitere Details hierzu finden sich in einem separaten Artikel.
Modellverhalten:
Die Anker werden als tragende Elemente für Zug- und Schubkräfte betrachtet, da sie mit der Ankerplatte verschweißt sind. Die Nachweise folgen denselben Prinzipien wie bei herkömmlichen Ankern.
Diese Funktionalitäten wurden mit Version 25.1 eingeführt.