Nachweis von Schrauben nach Hong Kong Norm

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Schrauben werden auf Scherung, Lochleibung, Zugtragfähigkeit und auf kombinierte Zug- und Scherkraft nachgewiesen.

Schrauben auf Zug

Die Zugtragfähigkeit von Schrauben wird gemäß Abs. 9.3.7.1 nachgewiesen als:

\[ P_t = A_s \cdot p_t \]

Wo:

  • \(A_s\) – Zugspannungsfläche
  • \(p_t\) – Zugfestigkeit aus Tabelle 9.8

Abstützkräfte werden durch die Finite-Elemente-Analyse berücksichtigt.

Schrauben auf Scherung

Die Schertragfähigkeit von Schrauben wird gemäß Abs. 9.3.6.1.1 nachgewiesen als:

\[ P_s = p_s \cdot A_s \]

Wo:

  • \(p_s\) – Bemessungswert der Scherfestigkeit aus Tabelle 9.5
  • \(A_s\) – Wirksame Scherfläche; \(A_s = A_t\) wenn Gewinde von der Scherebene geschnitten werden; ansosnten wird \(A_s\) als Querschnittsfläche des Schafts genommen
  • \(A_t\) – Zugfläche

Laut Abs. 9.3.6.1.6, wenn eine Schraube Platten mit einer Dicke \(t_{pa}\) von mehr als einem Drittel des Nenndurchmessers \(d\) durchdringt, sollte ihre Schertragfähigkeit \(P_s\) durch Multiplikation eines Reduktionsfaktors \(\beta_p\) reduziert werden. Dieser Faktor wird erhalten aus:

\[ \beta_p = \frac{9d}{8d+3t_{pa}} \le 1 \]

Schrauben auf Kombination von Zug und Scherung

Kombinierte Zug- und Scherbeanspruchung wird nach Abs. 9.3.8.1 nachgewiesen als:

\[ \frac{F_s}{P_s} + \frac{F_{tot}}{P_t} \le 1,4 \]

Wo:

  • \(F_s\) – Scherkraft in einer Schraube
  • \(P_s\) – Schertragfähigkeit einer Schraube
  • \(F_{tot}\) – Gesamte aufgebrachte Spannung in der Schraube einschließlich Abstützkraft
  • \(P_t\) – Zugtragfähigkeit einer Schraube

Schrauben auf Lochleibung

Die Lochleibungstragfähigkeit von Schrauben wird nach Abs. 9.3.6.1.2 angenommen als:

\[ P_{bb} = d \cdot t_p \cdot p_{bb} \]

Wo:

  • \(d\) – Nenndurchmesser der Schraube
  • \(t_p\) – Dicke der verbundenen Platte
  • \(p_{bb}\) – Lochleibungstragfähigkeit der Schraube aus Tabelle 9.6

Jede Platte wird separat überprüft und das schlechteste Ergebnis angezeigt.

Die Lochleibungstragfähigkeit der verbundenen Teile wird nach Abs. 9.3.6.1.3 Minimum des Folgenden angenommen:

\[ P_{bs} = k_{bs} \cdot d \cdot t_p \cdot p_{bs} \]

\[ P_{bs} = 0,5 \cdot k_{bs} \cdot e \cdot t_p \cdot p_{bs} \]

\[ P_{bs} = 1,5 \cdot l_c \cdot t_p \cdot U_s \le 2,0 \cdot d \cdot t_p \cdot U_b \]

Wo:

  • \(k_{bs}\) – hole coefficient taken as
    • für Standardlöcher \(k_{bs} = 1.0\)
    • für übergroße und kurze Langlöcher \(k_{bs} = 0,7\)
    • für Langlöcher \(k_{bs} = 0,5\)
  • \(d\) – Nenndurchmesser der Schraube
  • \(t_p\) – Dicke der verbundenen Platte
  • \(p_{bs}\) – Lochleibungstragfähigkeit der verbundenen Teile
    • für Stahlklasse S275, \(p_{bs} = 460\) MPa
    • ffür Stahlklasse S355, \(p_{bs} = 550\) MPa
    • für Stahlklasse S460, \(p_{bs} = 670\) MPa
    • für andere Stahlklasse , \(p_{bs} = 0.67 (U_s+Y_s)\)
  • \(e\) – Kantenabstand in Richtung der Querkraft gemessen von der Mittellinie der Schraube
  • \(l_c\) – Nettoabstand zwischen der tragenden Kante der Bohrungen und der nahen Kante der benachbarten Bohrung in gleicher Lastübertragungsrichtung
  • \(U_s\) – Mindestzugfestigkeit der verbundenen Platte
  • \(Y_s\) – Charakteristische Streckgrenze der verbundenen Platte
  • \(U_b\) – Angegebene Mindestzugfestigkeit der Schraube

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