Externe Vorspannung in DETAIL
In Kombination mit der Option für glatte Bewehrungsstäbe lassen sich komplexe Aufgaben im Bereich der Vorspannung und der Ertüchtigung deutlich einfacher und genauer bearbeiten. Typische Anwendungsfälle sind unter anderem:
- Neuentwurf vorgespannter Bauteile - externe Spannglieder vereinfachen die Ausführung und ermöglichen spätere Anpassungen.
- Nachträgliche Verstärkung von Diskontinuitätsbereichen (D-Bereichen) - z.B. das Nachspannen von Konsolen mit vertikalen Spanngliedern zur Schließung vorhandener Risse.
- Ertüchtigung bestehender Bauteile - etwa bei älteren Fertigteilträgern oder Rippenplatten.
Umschaltmöglichkeit Verbund / Extern
In DETAIL 2D wurde ein Schalter hinzugefügt, mit dem sich verbundene und externe Spannglieder gezielt auswählen lassen. Die Berechnungsergebnisse folgen dabei der gleichen Logik wie bei verbundenen Spanngliedern, mit der Ausnahme, dass Verankerungs- und Dekompressionsnachweise entfallen - dies entspricht dem realen Tragverhalten externer Spannglieder.
Reibungsverluste und Vorspannungsdefinition
Wird die automatische Berechnung der Kurzzeitverluste aktiviert, so wird für externe Spannglieder standardmäßig ein reduzierter Reibungsbeiwert μ = 0,1 angesetzt - gemäß Tabelle 5.2 in DIN EN 1992-1-1 sowie ACI 423.3R-05, Abschnitt 3.5. Dadurch wird das Verhalten der Spannglieder einschließlich der Vorspannverluste realistisch abgebildet.
Bei benutzerdefinierten Spanngliedern ist die Vorspannspannung als konstanter Wert entlang der gesamten Spannlinie (Polyline) anzugeben. Die Vorspannung wird ausschließlich an den Endpunkten des Spanngliedes aufgebracht, was die Eingabe vereinfacht und zugleich ein konsistentes Rechenmodell gewährleistet.
Hinweis zur Kriechzahl (nur EN / AUS)
Bei der Verstärkung bestehender Stahlbetonbauteile, die üblicherweise erst lange Zeit nach dem Betonieren erfolgt, ist der überwiegende Teil der Kriechverformungen bereits aufgetreten. In solchen Fällen sollte für den Einfluss der Vorspannung eine deutlich kleinere Kriechzahl angesetzt werden als für ständige Lasten.
Andernfalls würden die berechneten Vorspannungseffekte unrealistisch hoch ausfallen, da die Vorspannung nach dem CSFM-Prinzip stets im ersten Rechenschritt aufgebracht wird.
Einschränkung bei vorgespannten Bauteilen
Bei vorgespannten Trägern (EN / AUS-Norm) gilt die Einschränkung, dass die ursprüngliche Vorspannung und eine nachträgliche Verstärkungsvorspannung nicht mit unterschiedlichen Kriechzahlen kombiniert werden können.